In den letzten Jahre wurden in Deutschland zu diesen Fragen Leitlinien https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/ erarbeitet.
Medizinische Experten tragen hierbei internationales Fachwissen zusammen, prüfen es auf seine Wertigkeit und fassen das gesicherte Wissen dann für Ärzte (gelegentlich auch für Patienten) zusammen.
Grundlage für unsere Empfehlungen sind diese Leitlinien.
...wenn Sie selber die Leitlinien einsehen möchten
Leitlinie Komplementärmedizin von 2024
Leitlinie Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen von 2024
Leitlinie Psychoonkologie von 2023
Leitlinien der Dt. Gesellschaft für Ernährungsmedizin
ESPEN-Leitlinie zur Ernährung von Krebspatienten
Auf dieser nicht kommerziellen Webseite, an der wir mitgearbeitet haben, erhalten Sie stets aktuell gehaltene Informationen über Unterstützungsangebote, auch an Ihrem Wohnort https://www.staerkergegenkrebs.de
Damit zusammenhängend die Ernährung...
Gewichtsverlust durch eine Krebserkrankung
Forschungsergebnisse aus den letzten Jahren zeigen: Bei Menschen, die mit einer Krebserkrankung leben, „verstellt“ sich die Regulation der Nahrungsaufnahme. Das Hungerempfinden wird gedrosselt, Muskeln werden abgebaut, Insulin wirkt schwächer und Blutzuckerwerte können steigen, Abneigungen für bestimmte Speisen können entstehen (typischerweise für Fleisch). Oft kommt es zu Gewichtsverlust und dabei besonders zum Verlust an Muskelmasse.
Ein Teufelskreis beginnt:
Muskelabbau –> Schwächegefühl –> weniger körperliche Aktivität –> weniger Muskeltraining -> weiterer Muskelabbau...
Gewichts- und Muskelverlusts resultiert in schlechterer Verträglichkeit von Chemotherapie und Radiotherapie, erhöht das Operationsrisiko, beeinträchtigt das psychische Befinden.
Beim ersten Gespräch werden wir Sie zu Ihrem Bewegungsumfang und sportlichen Gewohnheiten befragen, ferner zu Veränderung des Körpergewichts und zu Problemen bei der Nahrungsaufnahme.
Ziel muss sein, rasch weiteren Gewichtsverlust zu stoppen und wieder Gewicht und Muskulatur aufzubauen.
Bei Auffälligkeiten besprechen wir mit Ihnen mögliche Hilfen (kleine Ernährungsberatung):
Eine Krebserkrankung kann ein Anstoß sein, um über „gesunde Ernährung“ nachzudenken. Während synthetisch hergestellte „Ernährungsergänzungs-Pillen oder -Infusionen“ kritisch zu sehen sind, ist die Aufnahme von vielfältigen (darunter auch antioxidativ wirkenden) Nährstoffen durch selbstzubereitete, pflanzenbasierte Ernährung empfehlenswert...
Gute Nahrungsbestandteile sind komplex aufgebaute Kohlenhydrate, die im Dickdarm von der dortigen Darmflora verarbeitet werden (Gemüse, Obst, Vollkornprodukte etc), gute Pflanzenfette/öle, pflanzliches und tierisches Eiweiß in Maßen.
Nur in kleinen Mengen zu empfehlen sind einfache Kohlehydrate (Zucker, Weißmehl), die im Dünndarm rasch ins Blut übertreten und den Blutzuckerspiegel steigen lassen, Fleischprodukte, Alkohol, industriell vorproduzierte Gerichte...
...letztlich sollte Essen Freude machen! Von einseitigen Diäten ist abzuraten. Wissenschaftlich fundierte Information finden Sie z.B. im Buch „Mit Ernährung heilen“ von Prof. Andreas Michalsen
oder https://www.tumorzentrum-muenchen.de/ernaehrung.html.
Sport kann die Therapieergebnisse bei Krebspatienten verbessern und der gefürchteten Müdigkeit (Fatigue) vorbeugen.
Lesen Sie aus erster Hand ein Interview mit PD Dr. Joachim Wiskermann-Heidelberg Link:
https://www.strahlentherapie-weilheim.de/unterstuetzende-therapien/ernaehrung-und-sport/
Viele Patienten können mit der Herausforderung einer gefährlichen Krankheit umgehen oder werden liebevoll von Familie und Freunden unterstützt. Wenn das nicht gelingt und Sie anhaltend unter Ängsten, Schlafstörungen, Dauerstress, anhaltender Müdigkeit, Trauer und Depression leiden, können Psychoonkologen weiterhelfen.
Von einer Krebserkrankung betroffene Menschen sind körperlich durch Erkrankung und Behandlung, aber oft auch seelisch beeinträchtigt.
Die Beziehungen zu engen Familienangehörigen und zu Freunden können sich verändern. Dazu können wirtschaftliche Sorgen auftauchen. Während der Erkrankung verändert sich nicht selten der Blick auf sich selbst, nach überstandenen Therapien hat sich der Mensch nicht selten „neu erfunden“.
Viele Patienten haben äußere und innere „Kraftquellen“, um mit diesen Herausforderungen klar zu kommen. Wenn die eigenen Kräfte nicht reichen – und manche Patienten bemerken dies erst nach Ende des Therapieprogramms, wenn der Alltag wieder einkehrt – ist professionelle psychische Unterstützung hilfreich. In den letzten Jahrzehnten wurde über effektive Hilfsangebote viel geforscht. Eine Zusammenfassung für Patienten finden sie in der Patientenleitlinie Psychoonkologie:
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-051OLp_S3_Psychoonkologie_2018-08.pdf
Im März 2019 wurde das „Netzwerk PsychoOnkologie 5-Seenland/Oberland“ gegründet.
Wir zählen zu den Gründungsmitgliedern und unterstützen die Aktivitäten des gemeinnützigen Vereins. Informieren Sie sich über Psychoonkologinnen und andere Unterstützungsangebote wohnortnah in unserer Region https://www.psychoonko-5seen-oberland.de
Wenn Sie spüren, dass Sie psychoonkologische Unterstützung benötigen könnten, ist der nächste Schritt, ein Orientierungsgespräch mit einer Psychoonkologin zu führen. Vereinbaren Sie dies selber oder wenden Sie sich an uns – auch wenn die Strahlentherapie bereits abgeschlossen ist!
Es gibt viele Angebote von „unterstützenden“ und „alternativen“ Maßnahmen für Patienten, die sich intensiven Therapieformen wie Chemotherapie oder Strahlentherapie unterziehen müssen.
„Alternative Therapien“ können die in aufwändigen Therapiestudien erprobte, leitliniengerechte Behandlung nicht ersetzen. Sollten Sie hierzu tendieren, dann lassen Sie uns ein ehrliches und respektvolles Gespräch führen.
Wir sind offen dafür, dass Sie „unterstützende“ Maßnahmen parallel zur Strahlentherapie durchführen möchten, sofern diese nicht die Wirkung der Therapie beeinträchtigen – bitte sprechen Sie daher mit uns darüber.
Und, seien Sie kritisch!
Leider existiert bislang keine deutschsprachige Patientenleitlinie. Unten finden Sie den Link zur Leitlinie Komplementärmedizin, die die Dt. Krebsgesellschaft für ärztliches Fachpersonal verfasst hat. Wenn Sie Fragen zu bestimmten Maßnahmen oder Therapeutika haben, richten Sie diese gerne an unsere Ärzte.
Eine Überlegung: Der Körper verfügt über komplexe regulative Selbstheilungssysteme, diese dürften nicht einfacherweise durch Einnahme bestimmter synthetisch hergestellter Substanzen anzuregen sein (Ausnahme: ein nachgewiesener Mangel). Vielmehr sollte vermieden werden, was die „Selbstheilung“ behindert, z.B. chronischer Stress.
Seit 2021 liegt erstmals eine aufwändig für Ärzte erstellte deutsche Leitlinie zu komplementären Therapiemaßnahmen vor.
Aufgelistet und bewertet sind bestimmte Maßnahmen zur Linderung bestimmter Beschwerden.
Für besonders Interessierte: Das Bewertungsverfahren scheint in der Leitlinie allerdings nicht einheitlich zu sein. Wenn es sich beim beurteilten Verfahren um ein „Medizinisches System“ (Akupunktur, Akupressur, Anthroposophische Medizin, Homöopathie, klassische Naturheilverfahren wie Hydro-/Balneotherapie) handelte, wurde bei fehlender Überlegenheit des Verfahrens gegenüber von Placebo oder Standardvorgehen (sprich: keine Wirksamkeit) ein Empfehlungsgrad 0 erteilt (einer „Enthaltung“ entsprechend). Wenn es sich dagegen um eine verabreichte Substanz handelte oder um „ein manipulatives Körperverfahren“ (z.B. Bioenergiefeldtherapie oder Ganzkörperhyperthermie), wurde bei fehlender Überlegenheit der getesteten Substanz oder Behandlung (sprich: keine Wirksamkeit) eine „sollte nicht“ Empfehlung ausgesprochen (einer „schwache Ablehnung“ entsprechend).
Von der Einnahme von einigen Substanzen wird klar abgeraten, wie z.B. die Einnahme von Vitamin C und E in der Annahme, eine strahlenbedingte Schleimhautentzündung (Mukositis) könnte geringer ausfallen.
Anders zu beurteilen ist die Aufnahme von natürlichen antioxidativ wirkenden Nährstoffen durch gesunde Ernährung.
Lesen Sie zu Antioxidantien auch eine Pressemitteilung unserer wissenschaftlichen Gesellschaft DEGRO von 2020, die sich auf eine Auswertung an über 2000 Brustkrebspatientinnen bezieht….“zeigte sich, dass die Einnahme von Antioxidantien zeitgleich zur laufenden Krebstherapie (Bestrahlung oder Chemotherapie, insgesamt 1.940 Frauen) mit einer 1,6-fach höheren Mortalität und 1,8-fach höheren Rezidivrate assoziiert war.“
Regelmäßige Maßnahme zur Stressreduktion, sowie guter Schlaf sind dagegen hilfreich. So werden in der Leitlinie Yoga, Tai Chi/Qi Gong, Mindfulness stress reduction, Meditation als Abhilfe gegen bestimmte Beschwerdebilder empfohlen. Mehr zu einzelnen Verfahren finden Sie auf der nicht-kommerziellen Web-Seite https://www.staerkergegenkrebs.de
Auch der stark empfohlene Sport kann als ein Entspannungsverfahren gesehen werden.
Auch genussvolles Essen kann entspannen und die positiven Lebenskräfte wecken.
https://www.tumorzentrum-muenchen.de/ernaehrung.html
Es kann angenommen werden, dass gute zwischenmenschliche Beziehungen und bei spirituell begabten Menschen religiöse Bindungen vor chronischem Stress schützen.
Selbsthilfegruppen können wertvolle zwischenmenschliche Beziehungen darstellen. Der Austausch von ebenfalls Betroffenen, die ihr Krebsleiden vielleicht schon viele Jahre hinter sich gelassen haben, kann aufklären und Mut machen.
Krebsselbsthilfegruppen in unserer Region.
Nähere Informationen zu den Selbsthilfegruppen,
Diese und andere Selbsthilfegruppen sowie ein umfangreiches je aktuelles Informationsangebot mit Suchfunktion finden Sie im Internet unter www.sozial-atlas.de
Unabhängig arbeitende Fachstellen im Landkreis Weilheim zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen.